Historisches

Vor dem Bau der Vitznau-Rigi-Bahn war der Weg von Weggis über die Heiligkreuz-Kapelle nach Kaltbad der meistbegangene Fuss- und Reitweg. Beim Hochstein (dem sogenannten «Felsentor») entstand zunächst eine Speisewirtschaft für Träger, Führer, Touristen sowie die Tränke für Pferde und Maultiere.

1869 wurde an dieser Stelle das neu gebaute Hotel Felsentor eröffnet: mit 30 Betten, Speisesaal und Damensalon, einem Café 1. und 2. Klasse, Dependance mit Angestelltenzimmern und Pferdestall. So gab es auf halbem Wege nach Rigi-Kulm die Möglichkeit, Rast zu machen, zu übernachten, die Pferde zu füttern, bevor man sich an den weiteren Aufstieg begab. (Romiti bedeutet der Überlieferung nach «Rast auf der Mitte»).

Doch schon kurz darauf wurde mit der Eröffnung der hochmodernen ersten europäischen Zahnradbahn von Vitznau nach Rigi-Kulm dem Hotel die wirtschaftliche Grundlage entzogen: Anstatt mit Pferden und Sänften über den Wanderweg reiste man nun bequem mit der neuen Bahn direkt zum Gipfel. 1929 wurde das Hotel verkauft, in den 1940er und 50er Jahren als Kinderheim geführt. Dann blieb es einige Jahre geschlossen, bis 1966 Claudine und Josef Hofmann-Siegrist das Felsentor erwarben. Ab 1983 war das Felsentor als Bergrestaurant zeitweise geöffnet: von Juli bis September an Wochenenden und Feiertagen. 

1999 konnte die Liegenschaft von der neugegründeten Stiftung Felsentor erworben werden, mit der Idee, an dieser landschaftlich und historisch einzigartigen Stelle einen Ort der inneren Einkehr, der Stille und Meditation entstehen zu lassen. Das historische Gebäude wurde sorgfältig renoviert und dient heute als Gästehaus des Seminarzentrums. Der Tradition folgend blieb die Gartenwirtschaft den Gästen und Wanderern erhalten. 2004 entstand mit dem Zendo-Gebäude im japanischen Stil ein weiteres architektonisches Juwel, das, eingebettet in einen meditativen Zen-Garten, die heutige Anlage komplettiert. Die relative Abgeschiedenheit des Ortes, bei gleichzeitig guter Anbindung und Erreichbarkeit über die Rigi-Bahn, hat sich inzwischen von einem Nachteil zu einem Vorteil gewandelt, der dem Ort in seiner heutigen Bestimmung vollkommen entspricht.